Donnerstag, 11. April 2013

Die Zeit ist eine Schlampe

Hallo allerseits!




Für gewöhnlich schreibe ich nicht gerne über meinen Tag oder über das, was ich erlebt habe. Das liegt hauptsächlich daran, dass mein Leben schrecklich langweilig geworden ist und kein Tag mehr etwas Besonderes darstellt. Jeder Tag gleicht dem vorigen und alles ist furchtbar eintönig. Egal, ich schreibe trotzdem darüber.


Ich habe mich heute Morgen um punkt 6 aus dem Bett gequält, mich fertig gemacht und bin langsamen Schrittes zur Bushaltestelle gegangen. Heute bin ich alleine dort hin gegangen, normalerweise kommt mein Bruder mit mir mit und bessert meinen Morgen ein wenig auf während er eine Zigarette raucht. Heute war ich eben alleine und es war auch nicht schlecht für einen Donnerstagmorgen, kurz vor 7. 
Bei bescheidenen 6°C wagten sich doch schon einige in Strumpfhose vor die Tür zu gehen. Mutig.
Ich kam mal wieder zu spät zur Schule, da mein Busfahrer, der eigentlich total nett ist und jedem einzelnen Fahrgast von meiner Haltestelle persönlich einen guten Morgen wünscht (und wir sind ziemlich viele), es nicht für nötig hielt pünktlich zu kommen, sondern mit 10 Minuten Verspätung kam. 
Ich hatte in den ersten beiden Stunden Religion und mein Lehrer hat mir die Verspätung nicht übel genommen, da ich jeden Donnerstag zu spät komme. Wir haben an Computern recherchiert und meine Freundin konnte ihr schlechte Laune und abwertende Haltung mir gegenüber nicht im Zaum halten, was mir dann auch auf die Laune geschlagen ist. Es ist nicht einfach mit Menschen in einem Raum zu sitzen, die dich entweder total eingebildet und arrogant finden oder dich aus irgendeinem Grund immer runtermachen wollen.
,,Mach dir nichts draus.", sagen Verwandte. ,,Schlag einfach zu!", sagen Freunde.

Auch diese beiden Stunden habe ich erfolgreich überwunden und in der Pause danach bin ich, teilweise alleine, teilweise mit Freunden, durch die Gegend geirrt. Struktur haben die Pausen nicht, da ich vorher nie weiß, wer heute mit mir reden möchte und wer meine Nähe lieber meidet.
Ich habe dann bei diesem blöden Känguru-Wettbewerb mitgemacht, weil ich lieber bescheuerte Matheaufgaben löse, anstatt mir in Englisch anzuhören, wie schlecht und unkonzentriert meine Klasse ist. Ich habe nicht mal gerechnet, ich habe immer die Lösung angekreuzt, die mir auf Anhieb am besten gefallen hat. Dementsprechend früh war ich fertig und bin mit den Jungs aus meiner Klasse zu McDonals gegangen, obwohl ich die Idee total blöd fand. Ich hatte weder Geld dabei, noch hatte ich Appetit. Nun gut, ich bin letztendlich mitgegangen und habe die Truppe angetrieben, sonst wären wir wahrscheinlich erst Ende der Pause wieder in der Schule gewesen und alle hätten gemerkt, dass wir weg waren. So haben es aber nur 2,3 Leute mitbekommen, die eingeweiht waren. Ich hasse es anzutreiben, weil ich selber so lahm bin und ich es hasse, mich anzustrengen. Das ist eine Nebenwirkung vom Tod, wie wir alle und alles, was wir tun. Das habe ich in dem Buch gelesen, das ich eben erst angefangen, und doch schon zur Häfte durchgelesen habe. Das Schicksal ist ein mieser Verräter heißt das Buch und ich kann es echt nur weiterempfehlen.
Naja, zurück zum Thema: Wir sind doch dann pünktlich zum Pausenanfang wieder da gewesen. In Sport mussten wir uns echt anstregen und ich konnte und wollte nicht, da der Halb-Sprint zu McDonalds und zurück mir noch zu Schaffen machte. Wir mussten durch Siedlungen und an der B1 entlang und es war ein ziemlich weiter Weg.
Den Morgen über wurden mir die dummen, abwertenden Sprüche wieder nur so zugeworfen. Was solls, ich pack das.
Die Busfahrt war das einzig entspannende an dem Mittag obwohl ich mich nicht besonders für die anderen interessiere. 

Das Schicksal ist ein mieser Verräter lag auf meinem Schreibtisch, als ich von der Schule nach Hause kam. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, trotzdessen ich das Buch für den Deutschunterricht lesen muss, ich finde das Buch nämlich wirklich gut. Es ist auch der Grund für diesen wirklich komischen Blogeintrag. Es reißt einen so mit, diese Sprache, diese Ausdrücke. Ich habe mir vorgenommen mehr Bücher zu lesen. Ich habe eh nichts besseres zu tun, neben dem Lernen. Und Lernen bringt wirklich etwas, ich habe nie daran geglaubt, sondern immer an das Gute, das Wunder geglaubt aber ich bin jetzt in der Schule besser und das liegt entweder daran, dass ich gelernt habe oder daran, dass ich lediglich Glück hatte. Ich reiße mich am Riemen, nehme mir meine Eltern als Vorbild. Mein Bruder hilft mir, das Leben positiver zu sehen und ich glaube, er möchte mir auch helfen zurück ins soziale Leben zu finden, nachdem ich mich die letzten Monate immer im Bett verkrochen habe. Er bringt mir jetzt Dinge bei, die ich immer schon mal machen wollte und er erklärt mir viel und ich unternehme viel mit ihm und seiner Freundin.
Das ist ein unendlich langer Eintrag aber ich muss auch mal etwas loswerden.
Vielleicht schreibe ich jetzt ab und an mal so persönlich und so ausführlich.

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